Der Solitärbau „Zum Eber“ markiert als Eckgebäude den Kreuzungspunkt zwischen Herden- und Bullingerstraße und wirkt wie ein Fragment einer unvollendeten Entwicklung. Während eine Blockrandbebauung angedeutet ist, bestimmen unterschiedliche Baustrukturen die heutige Situation. Mit seinen beidseitigen Brandmauern scheint das Eckgebäude auf eine Fortsetzung zu warten. Das Projekt greift diese ungenutzte städtebauliche Situation auf und transformiert sie gezielt. Die beiden neuen Anbauten an das Haus „Zum Eber“ führen die Bauflucht auf der Baulinie fort und bilden durch ihre Kopfausbildung an den Gebäudeecken einen prägnanten Abschluss. Durch die Eckausbildung mit frontbündigem Attikageschoss entsteht eine klare städtebauliche Setzung, die das Straßenbild definiert. Die Einlenkungen an den neuen Gebäudeecken schöpfen die maximale Gebäudetiefe von 20 Metern aus und formen einen geschützten Hofraum mit hoher Aufenthaltsqualität. Dieser Raum dient als ruhige, begrünte Oase und steht im Kontrast zur urbanen Umgebung. Der Hof wird durch den Abriss eines bestehenden Küchenanbaus geklärt und gewinnt so an Grosszügigkeit und Licht. Gleichzeitig entsteht eine neue räumliche Ordnung, die das städtebauliche Gefüge stärkt und eine natürliche Verbindung zwischen den angrenzenden Straßenzügen herstellt.